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Lebensbilder - Klassische Archäologen und der Nationalsozialismus

Finanziert in freier  Trägerschaft durch die Herausgeber (Prof. Dr. Gunnar Brands - Dr. Martin  Maischberger), unter Beteiligung der Fritz Thyssen Stiftung und des  Deutschen Archäologischen Instituts Berlin

Ausgangspunkt für das Projekt war der Eindruck, daß die Klassische  Archäologie, was die Aufarbeitung ihrer institutionellen und  biographischen Fachgeschichte im Nationalsozialismus angeht, weiterhin  hinter anderen Disziplinen zurücksteht. Ziel des Projekts war es  deshalb, mit Hilfe von Biographien Klassischer Archäologen die  Grundlagen für eine Geschichte des Fachs im 20. Jh. zu legen. Die  Auswahl der Biographien folgte der Leitlinie, einen repräsentativen und  „paritätischen“ Querschnitt durch Verhaltensweisen und –muster in  totaliären Regimen zu erzielen sowie die Vielfalt von Lebenswegen in  möglichst vielen Brechungen zu rekonstruieren. Die Biographien sollen  das ganze Spektrum möglicher Verhaltensweisen im totalitären System  abdecken: Vom Opfer rassischer oder politischer Diskriminierung und  Verfolgung zum Verfechter arischer Herrenmenschen-Ideologie, vom  Parteigenossen zum Emigranten und Gegner des Regimes, vom Mitläufer zum  stillen Verweigerer. Dabei sollten, um Interaktionen und Divergenzen  sichtbar zumachen, neben Deutschen auch ausländische Archäologen  behandelt werden, allen voran Italiener, aber auch Fachvertreter aus  Griechenland, Frankreich, den Niederlanden und den USA.

Die Lebensbilder verstehen sich von daher also als ein Beitrag zur  Fachgeschichte der Klassischen Archäologie zwischen Kaiserreich und  Bundesrepublik/DDR. Dieses hochgesteckte Ziel sollte sich nicht aus dem  Hörensagen, aus nicht selten phraseologischen oder euphemistischen  Nekrologen oder der oral history speisen, sondern aus authentischem Archivmaterial.

Vorangestellt ist dem ersten Band ein einführender Essay zu  "Archäologen und deutscher Vergangenheit". Die biographischen Beiträge  der beiden Bände untersuchen, geordnet nach deren Geburtsdaten, das  Leben von 34 Klassischer Archäologen des 20. Jhs. aus Deutschland,  Italien, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden und den USA.

Die Publikation wurde am 10. Juli 2017 im Jüdisches Museum Berlin im  Rahmen einer Veranstaltung einem breiteren Publikum vorgestellt. Nach  einer Begrüßung durch den Direktor des Hauses, Prof. Dr. Peter Schäfer,  und einem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Gunnar Brands fand eine  Podiumsdiskussion statt. Die Journalistin Sandra Maischberger moderierte  eine Diskussionsrunde, an der fünf Lebensbilder-AutorInnen  teilnahmen: Dr. Stefan Altekamp (HU Berlin), Dr. Thomas Fröhlich (DAI  Rom), Dr. Martin Maischberger (Berlin, SMB), Prof. Dr. Wulf Raeck  (Universität Frankfurt) und Dr. Marie Vigener (Berlin, BMBF).

Einen Audio-Mitschnitt der Veranstaltung finden sie unter: https://www.jmberlin.de/buchvorstellung-lebensbilder    

Die Publikation ist im Verlag Marie Leidorf als Band 2,1 (2012) und  2,2 (2016) der Clusterreihe des Deutschen Archäologischen Instituts  erschienen.

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