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Tell Tawila: Ausgrabungen 2006

Einleitung

Die 2. Grabungskampagne in Tell Tawila - gefördert durch die Gerda Henkel Stiftung - wurde vom 25. März bis 26. Mai 2006 durchgeführt. Die Arbeiten auf der Grabung selbst dauerten vom 27. März bis 15. Mai. Dabei wurden die Arbeiten in den letztjährigen Bereichen A und B fortgesetzt; ferner wurden zwei neue Sondagen (C und D) eröffnet (Abb. 1).

Von der Gesamtplanung her lag ein klarer Schwerpunkt in der Fortsetzung möglichst großflächiger Arbeiten in Bereich B, wo schon in der letzten Kampagne gut erhaltene Bauschichten der Halaf-Zeit (Mitte 6. Jt. v. Chr.) freigelegt wurden. Demgegenüber standen für Bereich A nur kleinere Arbeiten an. Für den neuen Bereich C stand die Frage nach dem Übergang von der Halaf- zur 'Obed-Zeit im Mittelpunkt. Die kleine Sondage D schließlich sollte zur Klärung des bereits in der Geomagnetik sichtbaren Bewässerungskanals unmittelbar östlich von Bereich B dienen.

Abb. 1 Tell Tawila - Topographischer Plan mit Grabungsarealen

Abb. 1 Tell Tawila - Topographischer Plan mit Grabungsarealen

Abb. 1 Tell Tawila - Topographischer Plan mit Grabungsarealen

Bereich A (Areal T 8)

Für Bereich A sollten die letztjährigen, in der Fläche nur schwierig faßbaren Befunde der rechteckigen, halafzeitlichen Baustrukturen überprüft werden. Dazu wurden die erhaltenen Mauerreste abgetragen und die Profile kontrolliert. Beim weiteren Abtiefen der Fläche wurden die Reste größerer Rundbauten - teils mit Binnenunterteilung - freigelegt, deren Mauern z.T. nur noch wenige Zentimeter hoch anstanden (Abb. 2). Darunter wurde auf großer Fläche eine große Gipsfläche erfaßt, die - ohne weitere Baustrukturen - als Freifläche bzw. Arbeitsbereich gedeutet wird.

In der NW-Ecke wurde anschließend auf einer Fläche von 1,5 x 1,5 m eine Sondage bis auf den gewachsenen Boden abgetieft und die natürliche Schotterterrasse erreicht. In der Sondage lassen sich zwei weitere halafzeitliche Schichtpakete fassen, so daß für Bereich A insgesamt 3 m starke Kulturschichten der Halaf-Zeit vorliegen.

Abb. 2 Bereich A - halafzeitliche Baureste (Schicht A 4)

Abb. 2 Bereich A - halafzeitliche Baureste (Schicht A 4)

Abb. 2 Bereich A - halafzeitliche Baureste (Schicht A 4)

Bereich B (Areale Z 11 und A' 11)

In diesem Bereich wurde auf größerer Fläche in der Südhälfte bis zum gewachsenen Boden abgetieft und insgesamt fünf halafzeitliche Siedlungsschichten festgestellt, die z.T. mehrere Bauphasen aufweisen. In der Nordhälfte hingegen sollte durch Erweiterung der Grabungsfläche die letztjährig angeschnittenen Rundbauten möglichst komplett erfaßt werden. In Bereich Z 11 wurde in der Nordhälfte erweitert, um Rundbau 3 komplett freizulegen und die am Nordprofil befindliche Installation zu klären. Bei dieser Installation handelt es sich um einen Doppelofen (Abb. 3-4) mit erhaltenem Kuppelansatz. Der Unterbau, d.h. die Feuerungskammer, ist aus Lehmziegeln gesetzt und im Inneren mit Asche gefüllt. Öffnungen für die Brennstoffzufuhr als auch Löcher in der Tenne, wie sie etwa für große Keramikbrennöfen der Halaf-Zeit aus Yarimtepe III belegt sind, lassen sich hier nicht erkennen. Klar ist indessen, daß unter dem westlichen Ofen ein älterer Kuppelofen überbaut wurde. Dieser mehrphasige Ofen ist auf den Fußboden von Rundbau 3 gesetzt. Die Mauern des Rundbaus selbst stehen noch etwa 1,30 m hoch an, der Außendurchmesser liegt bei ca. 5,25 m.

Abb. 3 Bereich B - Doppelofen in Rundbau 3 (Schicht B 3)

Abb. 3 Bereich B - Doppelofen in Rundbau 3 (Schicht B 3)

Abb. 3 Bereich B - Doppelofen in Rundbau 3 (Schicht B 3)

Südlich von Rundbau 3 wurde der jüngste Rundbau 1 (Schicht B 2), der bereits deutlich sichtbar auf einer Ascheschicht gründete, abgetragen. Dabei konnte eine ältere Bauphase der Schicht B 2 mit schmaleren Stampflehmmauern festgestellt werden. Darunterliegend wurde hier - sowie in der Südhälfte von Areal A' 11 - bis zum gewachsenen Boden abgetieft und weitere drei halafzeitliche Bauschichten festgestellt (Schichten B 4-6).

Abb. 4 Bereich B - halafzeitliche Rundbauten

Abb. 4 Bereich B - halafzeitliche Rundbauten

Abb. 4 Bereich B - halafzeitliche Rundbauten

In der NO-Hälfte von Z 11 und der NW-Hälfte von A' 11 sollte hingegen der bereits im Vorjahr angeschnittene Rundbau 2 komplett freigelegt werden (Abb. 4-5). Dabei konnten zunächst dicht unter der Oberfläche Baureste der Schicht B 2 erfaßt werden, die in der Fläche nur teilweise erhalten waren. Bei Freilegung der tieferliegenden Bausubstanz (Schicht B 4) wurde schnell klar, daß zur Gründung von Schicht B 3 an dieser Stelle der ältere Rundbau komplett mit Asche verfüllt wurde. Dabei wurde auf den Stumpf der Außenmauer die neue Rundmauer aufgesetzt (Rundbau 4), während die Binnenmauern nicht den älteren Strukturen folgen. Der darunterliegende, ältere Rundbau 2 mit einem Außendurchmesser von ca. 6,60 m ist wiederum aus Lehmziegeln errichtet und steht noch 0,80-1,00 m hoch an

Abb. 5 Bereich B - halafzeitlicher Rundbau 2 (Schicht B 4)

Abb. 5 Bereich B - halafzeitlicher Rundbau 2 (Schicht B 4)

Abb. 5 Bereich B - halafzeitlicher Rundbau 2 (Schicht B 4)

Die Fußböden der beiden großen Rundbauten 2 und 3 sind sehr eben. Darauf sitzen die Außenmauern - bei Rundbau 2 auch die Binnenmauern. Die Binnenmauern von Rundbau 2 lassen zumindest in der Nordhälfte durch niedrige Schwellen die Türdurchgänge erkennen. Die Außeneingänge sind hingegen - wie auch bei zahlreichen Vergleichsfundorten - nur schwer faßbar. Für Rundbau 3 dürfte der Eingang wohl im Süden erhalten sein, für alle anderen Rundbauten konnte ein ebenerdiger Zugang nicht klar ermittelt werden.

Zu dieser Schicht B 4 gehörig wurde im Umfeld der beiden Rundbauten 2 und 3 großflächig die Begehungsfläche freigelegt, in die vereinzelt Vorratsgruben eingetieft bzw. kleinere Trennmauern oder Öfen aufgesetzt waren. Nach Osten hin scheinen zwei parallele Mauern eine Art Gasse zu bilden und den zum großen Rundbau 2 gehörigen Bereich abzugrenzen (Abb. 6).

Abb. 6 Bereich B - Baustrukturen, Öfen und Gruben der Schicht B 4

Abb. 6 Bereich B - Baustrukturen, Öfen und Gruben der Schicht B 4

Abb. 6 Bereich B - Baustrukturen, Öfen und Gruben der Schicht B 4

Westlich von Rundbau 3 konnte ein weiterer Rundbau angeschnitten werden (vgl. auf Abb. 4: rechts unten).

Zur Bauschicht B 4 gehört auch ein Schachtgrab in Areal A' 11 mit der rechtsseitigen Hockerbestattung eines Kindes, ausgestattet mit einem bemalten Miniaturtöpfchen, einer Steinschale und einer durchbohrten Obsidianklinge nahe dem Kopf. Dieses Grab war in einen älteren, rechteckigen Raum eingetieft (Abb. 7-8).

Abb. 7 Bereich B - halafzeitliches Schachtgrab

Abb. 7 Bereich B - halafzeitliches Schachtgrab

Abb. 7 Bereich B - halafzeitliches Schachtgrab

Abb. 8 Bereich B - Grabfunde aus dem Schachtgrab (vgl. Abb. 7)

Abb. 8 Bereich B - Grabfunde aus dem Schachtgrab (vgl. Abb. 7)

Abb. 8 Bereich B - Grabfunde aus dem Schachtgrab (vgl. Abb. 7)

Die ältesten Siedlungsreste der Schicht B 5 bestehen in der Südhälfte von Z 11 und A' 11 aus kleineren Baulichkeiten in rechteckiger oder runder Form sowie in der ältesten Schicht B 6 aus einem Gruben- und Aschehorizont, wobei die z.T. bienenkorbförmigen Gruben in die natürliche Verwitterungsschicht und die darunterliegende Schotterterrasse eingetieft sind.

Bereich C (Areal Y 16)

In Bereich C wurde auf einer Fläche von 4 x 9 m zur Frage des Übergangs Halaf- / 'Obed mit Ausgrabungen begonnen. Diese Grabungsstelle wurde gewählt, da aufgrund des Surveys in diesem Bereich noch mit einem etwas höheren Anteil an 'Obed-Keramik die Hoffnung bestand, entsprechende Kulturschichten anzuschneiden, die in den anderen Bereichen bislang nicht zu fassen waren.

Kurz unter der Oberfläche konnten Reste rechteckiger Gebäude festgestellt werden. In den darunterliegenden Schichten wurde eine dichte Abfolge von Rundbauten und Öfen sowie kleineren rechteckigen Baustrukturen der Halaf-Zeit freigelegt (Abb. 9). Diese Strukturen waren in der Osthälfte durch spätere Eingriffe stark zerstört oder erodiert. Neben Halaf-Keramik und 'Obed-Scherben stammt aus diesem Bereich eine größere Menge spätchalkolithischer Keramik, wie sie auch aus den anderen Grabungsarealen aus den oberflächennahen Abhüben vorliegt, zuvor durch den Survey aber für Tell Tawila nicht belegt war.

In der SO-Ecke wurde schließlich eine Sondage bis auf den gewachsenen Boden abgetieft und auch hier die natürliche Schotterterrasse erreicht, auf der die halafzeitliche Siedlung aufsitzt.

Abb. 9 Bereich C - Rundbauten und Installationen der Halaf-Zeit

Abb. 9 Bereich C - Rundbauten und Installationen der Halaf-Zeit

Abb. 9 Bereich C - Rundbauten und Installationen der Halaf-Zeit

Bereich D (Areal B' 11 und C' 11)

Östlich von Bereich B wurde eine 10 x 1 m breite Sondage angelegt, um den in der Geomagnetik sichtbaren Graben / Bewässerungskanal näher datieren zu können. In seinem Verlauf liegt er mehrere hundert Meter westlich des heutigen Wadi Chuera und kann in der Geomagnetik auf einer Länge von rund 280 Metern verfolgt werden (vgl. Abb. 1).

Für die Untersuchungen aus Sondage D ergibt sich dabei folgendes Bild: Unmittelbar unter der rezenten Oberfläche wurde eine Art ‚Depot' spätchalkolithischer Häcksel-Keramik mit mindestens neun, nahezu kompletten Schalen freigelegt (Abb. 10).

Abb. 10 Bereich D – spätchalkolithische Keramik

Abb. 10 Bereich D – spätchalkolithische Keramik

Abb. 10 Bereich D – spätchalkolithische Keramik

Nach Osten zog dieser oberflächennahe Horizont mit vereinzelten Lehmziegelfragmenten über den darunterliegenden Kanal hinweg. Von diesem Kanal konnte in der Osthälfte (Areal C' 11) die schräg verlaufende Kanal-Sohle erreicht werden, in die sich eingebettet Fragmente von Halaf-Keramik fanden. Auf der Westhälfte - d.h. zur Siedlung hin - scheint dieser Kanal hingegen während der Halaf-Zeit allmählich seine Funktion verloren zu haben und wurde zunehmend überlagert.

Sollte diese Deutung zutreffen, so muß dieser Kanal nicht nur als prähistorisch angesehen werden, sondern es dürfte sich um einen künstlichen Bewässerungskanal handeln, der wohl zu Beginn der halafzeitlichen Siedlung angelegt wurde, aber bereits im weiteren Verlauf der Halaf-Zeit durch die Ausweitung der halafzeitlichen Siedlung überlagert wurde und damit seine einstige Funktion verlor.

Datierung, Keramik und Kleinfunde

Durch Tiefsondagen in den Bereichen A bis C wurde eine Schotterterrasse in einer Tiefe von max. 3,5 m festgestellt, auf der sich die halafzeitlichen Siedler niedergelassen haben (1. Siedlungsperiode). Aus diesen Bereichen stammt das älteste Fundmaterial, das mit der frühen Halaf-Zeit in Tell Sabi Abyad (Schicht 3-1) verglichen werden kann (um 5900 v. Chr.). Während der mittleren Halaf-Zeit scheint es dann zu einer Siedlungsverlagerung zu kommen (Bereich B). Das keramische Material der mittleren und späten Halaf-Zeit und eine reiche Obsidian-Industrie werden u.a. ergänzt durch Schleudergeschosse und fragmentarisch erhaltene Stempelsiegel (Abb. 11) sowie zahlreiche Fragmente von Reibschalen. Geräte und Werkzeuge aus Knochen sowie anthropomorphe oder zoomorphe Terrakotten sind im Fundspektrum nur in geringer Anzahl vertreten.

Abb. 11 Tell Tawila 2005/06 - Fragmente von Stempelsiegeln

Abb. 11 Tell Tawila 2005/06 - Fragmente von Stempelsiegeln

Abb. 11 Tell Tawila 2005/06 - Fragmente von Stempelsiegeln

Einen wichtigen Fund stellt auch der im letzten Jahr gefundene Keulenkopf dar. Er wurde zusammen mit zahlreichen Pfeilspitzen und Klingen aus Obsidian in einer Aschegrube gefunden und war zerschlagen und verbrannt worden (ritual deposit). Diese Obsidianfunde deuten darauf hin, daß es sich sozusagen um eine Art von komplettem Jagd-Set handeln dürfte (Abb. 12).

Abb. 12 Bereich B - Keulenkopf und Obsidianklingen- bzw. -pfeilspitzen

Abb. 12 Bereich B - Keulenkopf und Obsidianklingen- bzw. -pfeilspitzen

Abb. 12 Bereich B - Keulenkopf und Obsidianklingen- bzw. -pfeilspitzen

Zusammenfassung und Ausblick

Vor allem die Ausgrabungen in Bereich B, ergänzt durch kleinere Untersuchungen in den Bereichen A, C und D erlauben zumindest für die Halaf-Zeit bereits jetzt ein facettenreiches Bild zu skizzieren: Chronologisch setzt mindestens ab der mittleren Halaf-Zeit um 5700 v. Chr. die Siedlungstätigkeit auf einer natürlichen Schotterterrasse ein. Auf einen Gruben- und Aschehorizont der Schicht B 6 folgend, lassen sich für Bereich B ab der Schicht B 5 die ersten, kleineren Rundbauten, kleinere, rechteckige Baustrukturen sowie eine Lehmplattform nachweisen. Mit der auf ganzer Fläche freigelegten Schicht B 4 sind dann die großen, aus Lehmziegeln aufgemauerten Rundbauten belegt. Den Abschluß der halafzeitlichen Bauabfolge bildet dann die bereits im letzten Jahr teilweise freigelegte Bauschicht B 2 mit Rundbau 1 und Rundbau 4, letzterer auf den verfüllten Strukturen von Schicht B 4 gegründet. Zu dieser Bauschicht, gehört auch die südlich anschließende Treppe mit vier Bauphasen, die später ihre Funktion verlor und mit kleineren Öfen des tannur-Typs (Brotback-Öfen) besetzt wurde, während ein westlich anschließendes und schräg verlaufendes Kieselpflaster nun die Höhenunterschiede auszugleichen hatte.

Ihr zeitliches Ende findet die halafzeitliche Besiedlung in Tell Tawila frühestens in der späten Halaf-Zeit, doch liegen aus den jüngeren Schichten auch keramische Beispiele vor, die der Halaf- /'Obed-Übergangsphase zuzuweisen sind. Neben einem allmählichen Wandel in den Formen und Motiven (z.B. mit einer Vereinfachung der Motive), deuten sich in den jüngeren Schichten auch technologische Veränderungen an, die durch den Einsatz höherer Brenntemperaturen auf die später hochgebrannte 'Obed-Keramik hinführen.

Die exakte Siedlungsgröße zur Halaf-Zeit ist nach derzeitigem Stand der Bearbeitung mit einer gewissen Vorsicht anzugeben. Zwar dürfte klar sein, daß Tell Tawila in der mittleren bis späten Halaf-Zeit sich deutlich von den sonst typischen, weilerartigen Kleinsiedlungen unterscheidet und doch wohl ein größeres Dorf darstellte. Der Blick auf vergleichbare Siedlungen wie etwa Tell Sabi Abyad im syrischen Balihk-Tal, zeigt aber, daß keineswegs zu einer Zeit alle Teile bewohnt gewesen sein müssen, sondern Siedlungsverlagerungen zu berücksichtigen sind.

Tierknochen und botanische Proben aus den zahlreichen Aschelagen dürften bei der weiteren Auswertung wichtige Hinweise zur Subsistenz der Bewohner von Tell Tawila - am Südrand der Regenfeldbauzone - liefern. Als Hinweis auf einen bedeutenden Jagdanteil können die zahlreichen Pfeilspitzen aus Obsidian, Tierknochen (u.a. Gazellen) und entsprechende Darstellungen auf der Keramik (Abb. 13) gewertet werden. In diesen Kontext lassen sich auch Keramikschaber (Abb. 14) einfügen, die in sekundärer Verwendung aus alten Gefäßfragmenten hergestellt wurden. Vergleichbare Funde etwa aus Umm Qseir oder Yarimtepe III werden als Schaber zum Bearbeiten von Tierfellen gedeutet.

Abb. 13 Bereich B - Gazellen-Darstellungen

Abb. 13 Bereich B - Gazellen-Darstellungen

Abb. 13 Bereich B - Gazellen-Darstellungen

Abb. 14 Bereich B - Keramikschaber

Abb. 14 Bereich B - Keramikschaber

Abb. 14 Bereich B - Keramikschaber

Spätestens mit dem Beginn der nordmesopotamischen 'Obed-Zeit könnte Tell Tawila auch kurzzeitig verlassen worden sein, da die bereits während des Surveys gefundene 'Obed-Keramik ihre besten Entsprechungen in Hammam et-Turkman IV B-D findet, die ältere Phase IV A aber bislang nicht vertreten scheint.

Hinsichtlich der Siedlungsgröße ist im Gegensatz zur großflächigen Siedlung der mittleren bis späten Halaf-Zeit für die 'Obed-Zeit wohl nur eine bescheidene, weilerartige Ansiedlung in Tell Tawila anzunehmen.

Ob vornehmlich Veränderungen der Umweltbedingungen für diesen Wandel verantwortlich waren, wird sicherlich die weitere Auswertung (u.a. der Tierknochen, Botanik, etc.) zeigen.


von Jörg Becker
Seminar für Orientalische Archäologie und Kunstgeschichte, Martin-Luther-Universität Halle - Wittenberg

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